WM-Überraschung Karim Adeyemi  

Er ist wohl eine der Überraschungen im WM-Kader von Bundestrainer Hansi Flick: Karim Adeyemi. Während seine BVB-Kollegen Niklas Süle und Nico Schlotterbeck fest eingeplant waren und Julian Brandt sowie Youssoufa Moukoko zuletzt gute Chancen eingeräumt wurden, haben mit dem fünften Dortmunder im DFB-Aufgebot für die Weltmeisterschaft 2022 nur die wenigsten gerechnet. Grund genug, den 20-Jährigen noch einmal ausführlich vorzustellen. 

Fast das Tor, dann die Verletzung 

Um ein Haar hätte Karim-David Adeyemi nach nur zehn Minuten in seinem ersten Heimspiel seinen ersten Torjubel vor 81.365 Zuschauern im SIGNAL IDUNA PARK genießen können. Im Spiel gegen Bayer Leverkusen landete eine stramme Hereingabe von Youssoufa Moukoko bei der Neuverpflichtung. Der fackelte nicht lange, zog sofort ab. Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky ist erst noch irgendwie dran, doch BVB-Kapitän Marco Reus ist es, der denn Ball über die Linie stochert. Nur 13 Minuten später war die Premiere von Karim im Dortmunder Tempel schon wieder vorbei – eine Fußverletzung hatte ein Weiterspielen unmöglich gemacht. 

Pfeilschnell und technisch stark 

Und dennoch: Schnell wurde klar, warum die Borussen im Sommer rund 30 Millionen Euro in die Hand nahmen, um Karim von RB Salzburg zu verpflichten: Er war pfeilschnell, technisch stark und hatte wie vor dem 1:0 viel Zug zum Tor. Umso bitterer, dass der Nationalspieler in den nächsten Partien wegen der Fußverletzung ausfiel. Denn technisch starke Flügelspieler hat die Borussia nicht im Überfluss. So schrieb Karim auf Instagram dazu: „Es war nicht das perfekte Debüt, aber absolut eines zum Erinnern.“ Immerhin: Gegen Hertha kam er wieder zum Einsatz und hielt eine Stunde durch. „Er hat auf die Zähne gebissen, er wollte unbedingt dabei sein“, meinte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. 

Autogramme bei der U19 

Die ungewünscht freie Zeit davor hatte Karim aber überragend genutzt und gezeigt, dass er auf dem besten Wege ist, ein Vollblut-Borusse zu werden. Mit einem weiteren Flügelflitzer, Jamie Bynoe-Gittens, tauchte er beim U19-Derby der Dortmunder gegen den FC Schalke 04 auf. Das Duo sah einen 3:1-Sieg, Julian Rijkhoff traf gleich doppelt, außerdem war Ayukayoh Mengot erfolgreich. Nach dem Abpfiff schrieben die beiden fleißig Autogramme und machten so einige BVB-Fans glücklich. Eine starke Aktion!  

„Spieler des Jahres“ in Österreich 

Viele starke Zeichen in Form von Toren setzte Karim bereits in der vergangenen Saison. Für RB Salzburg aus Österreich traf er 19-mal, bereitete fünf weitere Tore vor und wurde dafür mit einem Fan-Preis als „Spieler des Jahres“ ausgezeichnet. „Ich habe einfach das Vertrauen von Salzburg und vom Trainer erhalten, von Beginn an meine Minuten bekommen, alles andere kam von selbst“, berichtet Karim im Interview mit transfermarkt.de. Auch mit Dortmunds Trainer Edin Terzic hat sich der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer rumänischen Mutter unterhalten – noch vor der Saison: „Ich habe mich mit Edin zusammengesetzt und wir haben geredet. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl, das wird bei den älteren Spielern genauso sein. Wie man sieht, harmoniert er mit den Fans auch sehr gut.“ 

Über den BVB zur WM 

Lust hat Karim auch auf die anstehende WM. Im DFB-Team freut er sich darauf, von Kai Havertz, Thomas Müller oder einem der anderen erfahrenen Nationalspieler noch etwas zu lernen. Mit Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Julian Brandt und Youssoufa Moukoko bildet Karim einen fünf Mann starken BVB-Block. Bislang bestritt Karim vier Länderspiele und erzielte ein Tor. Klar, dass er auch bei der WM zum Einsatz kommen will. Für die Startelf könnte es eng werden. Dass er aber als Einwechselspieler ein belebendes Element in der Offensive sein kann, hat er schon beim BVB in der Bundesliga gezeigt – etwa beim Topspiel gegen die Bayern. Nach dem Abschluss des Bundesliga-Jahres 2022 freut sich nun ganz Fußballdeutschland auf Karim bei der WM. 

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