Trainingsspiel in Marbella
An Tag zwei in Marbella kommt richtig die Sonne raus. Es fühlt sich nach mehr als 20 Grad an. Sofort werden die Sonnenbrillen herausgeholt. Die Spieler von Borussia Dortmund aber müssen in der ersten vormittäglichen Trainingseinheit in Spanien im Warmen schwitzen. Ihnen ist aber anzumerken, dass sie großen Spaß daran haben. Sie freuen sich, dass ihre Truppe endlich wieder so gut wie komplett ist.
Der BVB ist mit allen Stars und ein paar Nachwuchsspielern angereist. Voll wird es auf dem Trainingsplatz also, auch wenn noch nicht alle dabei sind. Mateu Morey macht die ersten Übungen mit, absolviert dann aber sein individuelles Trainingsprogramm. Emre Can, der eine Erkältung auskuriert hat, und Thomas Meunier sind im Athletikzelt. Donyell Malen und Giovanni Reyna haben noch ihr Programm von der Leistungsdiagnostik nachzuholen.
Das Aufwärmen
Nach dem Aufwärmen und ein paar Tempoläufen geht es direkt zur Sache. In Dreiergruppen werden Passspiel und Ballkontrolle geübt. Eine Gruppe etwa besteht aus Jude Bellingham und Giovanni Reyna, die sich bei der WM noch mit ihren Nationalteams gegenüberstanden, sowie Salih Özcan; eine andere aus Julian Brandt, Marius Wolf und Mo Dahoud.

Das Trainingsspiel
Dann ist ein Trainingsspiel mit zwei Mannschaften angesagt. Dabei geht es aber nicht um Tore, sondern um die Anzahl von Pässen, die einem Team gelingt, ehe der Gegner den Ball erobert. Gelb gegen Rot: die einen in den normalen BVB-Trainingsshirts, die anderen in roten Überziehhemden.
Zwei Überzahlspieler in blauen Leibchen gehören dabei immer zu der Mannschaft, die gerade in Ballbesitz ist. Im ersten Durchgang haben Bellingham und Kapitän Marco Reus diese Position inne. Später wird getauscht, erst zu Brandt und Özcan, dann Dahoud und Youssoufa Moukoko; nach einer kurzen Pause sind Moukoko und Özcan jeweils zum zweiten Mal in dieser Rolle.
Geleitet wird die Einheit vom neuen Co-Trainer Armin Reutershahn. Er erklärt die Übungen, hat die Pfeife im Mund und gibt lautstark Anweisungen. Sein Gegenüber im Trainingsspiel, Edin Terzic, ist da deutlich zurückhaltender. Fast wirkt es so, als wäre der ältere Reutershahn der Chef. Sogar im Mannschaftskreis hält er die Ansprache.
75 Minuten dauert das Training. Nach dem Ende der Einheit stürmt ein junger Flitzer das Feld. Quer über den Platz läuft er, um ein Foto mit Bellingham zu bekommen. Das gewährt dieser ihm gerne, und die Securitys drücken ein Auge zu.
Torwart Gregor Kobel sowie Bellingham und Özcan zaubern noch kurz mit dem Ball und gehen dann zu den Fans. Kurz danach kommt Thorgan Hazard dazu. Doch wie schon am Tag zuvor ist es wieder Jude Bellingham, der sich die meiste Zeit für die Fans nimmt. Erst eine knappe halbe Stunde nach Trainingsende verlässt er den Platz. Der Flitzer hätte also auch einfach auf ihn warten können.
Johannes Hülstrung