Porträt – Lars Ricken

Porträt über Lars Ricken

RICKEN, LUPFEN, JETZT! JAAAAAAA!

Das Spiel am 28. Mai 1997 wird für immer in den Fußball-Geschichtsbüchern stehen – und somit auch der Name eines ganz besonderen Dortmunders: Lars Ricken. In der 72. Minute wird das damals 18-jährige Supertalent auf den Rasen des Münchener Olympiastadions geschickt. Zu diesem Zeitpunkt führt der BVB zwar 2:1 im Champions-League-Finale gegen Juventus Turin. Aber der BVB gerät immer mehr unter Druck. Die starken Italiener kommen dem Ausgleich näher und näher. Doch dann kommt Ricken. Nur wenige Sekunden nach der Einwechslung der Nummer 18 spielt Andreas Möller einen Steilpass in die gegnerische Hälfte. Ricken sprintet los. Exakt 16 Sekunden steht er auf dem Rasen, als er das erste Mal an den Ball kommt. Er lupft das Leder direkt aus 30 Metern Richtung Tor. Der Ball fliegt über den italienischen Torwart und senkt sich in das Netz. 3:1 für den BVB. So bleibt es bis zum Abpfiff. Wenige Minuten später reckt der damalige Youngster den Champions-League-Pokal in den nächtlichen Himmel. Es ist bis heute der größte Erfolg, den Borussia Dortmund gefeiert hat.

DER WEG NACH MÜNCHEN

1976 in Dortmund geboren, schnürte der heutige Jugendkoordinator des BVB erstmals mit sechs Jahren die Fußballschuhe. Beim TuS Eving-Lindenhorst lernte er das Fußballvereinsleben kennen.

Auf die vier Startjahre in Eving folgten vier Jahre in der Jugend von TSC Eintracht Dortmund. Mit 14 Jahren streifte er sich dann erstmals das BVB-Trikot über. 1992 wird der talentierte Offensivspieler Europameister mit der U16. Mit 17 Jahren stößt er bereits zu den Profis. Dort wird er in seinem zweiten Profijahr in der Saison 94/95 Deutscher Meister – und steuert zwei Tore und zwei Vorlagen bei. Ein Jahr später folgt Meistertitel Nummer 2. Das junge Talent spielt dabei mit 6 Toren und 8 Vorlagen eine entscheidende Rolle. 1997 folgte die Krönung seiner jungen Karriere. Ricken schoss in der Königklasse in neun Spielen vier Tore – und machte sich mit seinem Lupfer vom 28. Mai 1997 unsterblich.

ES HAT VON ANFANG AN GEPASST

Der Dortmunder war aber nicht nur auf dem Platz ein Vorbild. Auch in der Schule war Lars ein echter Vorzeigeprofi. Er schloss sein Abitur mit einem Durchschnitt von 2,4 ab und studierte neben seiner Profilaufbahn an der FernUniversität in Hagen Betriebswirtschaftslehre. Seit 2008 ist der gebürtige Dortmunder nun Nachwuchskoordinator. Da er selbst die Dortmunder Jugend durchlaufen hat und früh mit den Profis auf dem Platz stand, weiß er, was wichtig für die jungen Spieler ist. Ein Grund mehr, weshalb die Jugend des BVB so erfolgreich ist.

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