„Mein Job startet erst nach dem Abendessen“
Als Spieler gewann Owo zwei Meisterschaften und den DFB-Pokal mit Borussia Dortmund. Heute ist er unter anderem als TV-Experte im Einsatz. In der ersten Folge seiner Kolumne berichtet der 43-Jährige von seiner Arbeit vor und hinter der Kamera während des Trainingslagers des BVB. Der Borussini-Einwurf von Patrick Owomoyela.
Schon als Spieler war ich mit dem BVB in Marbella. Ich kenne mich ganz gut aus hier. Mats Hummels war auch dabei, damals noch ganz jung. Es ist immer wieder schön, hierherzukommen. Wir haben super Bedingungen. Jeden Morgen den Blick aufs Meer, wenn ich aufwache. Die Jungs können sich in ihrer Freizeit an der Promenade die Füße vertreten oder im Lokal einen Kaffee trinken. Einfach mal was anderes sehen, nicht nur Hotelzimmer und Fußballplatz. Alle sind gerne hier. Deswegen finde ich es wirklich nicht schade, hier arbeiten zu dürfen.
Ich war schon immer gerne mit auf Reisen. Als Markenbotschafter des BVB bin ich oft alleine unterwegs. Hier im Trainingslager ist es deutlich angenehmer. Viele Leute, die ich noch von früher kenne, sind da. Das ganze Setting kenne ich natürlich auch. Es fühlt sich an, als wäre ich in der Zeit zurückgesprungen. Aber ich habe einen deutlich entspannteren Ablauf als die Jungs. Obwohl es Arbeit ist, ist es viel weniger Stress und Belastung für mich als für die Spieler.
Wie sieht mein Tagesablauf in Marbella aus? Ich trinke morgens nur Kaffee, ich frühstücke nicht. Dann fahre ich mit zum Training. Ab und zu schaue ich mir etwas aus bestimmten Gründen genauer an. Manchmal bin ich auch einfach nur so da und sehe zu. Auch am Trainingsplatz haben wir Aktionen oder einen Livestream, den ich auf Englisch kommentiere. Auf Deutsch macht das Nobby. Dann gibt’s Mittagessen. Danach habe ich oft etwas Leerlauf. Dann kommt das nächste Training, da könnte es wieder einen Livestream geben.
Der Hauptteil meines Jobs startet erst nach dem Abendessen. Die Spieler sind durch für den Tag, und wir produzieren Content für die Kanäle, führen Interviews. Ob für Instagram, TikTok, YouTube oder unseren hauseigenen Kanal BVB-TV. Für TikTok habe ich eine Challenge zwischen Niklas Süle und Julian Brandt gemacht. Bei den Interviews komme ich ins Spiel, wenn sie auf Englisch sein sollen, etwa mit Jude Bellingham. Das gibt dem Ganzen einen anderen Look, wenn ein ehemaliger Spieler das Gespräch führt.