Nico Schlotterbeck im Porträt
Seine Ehrlichkeit zusammen mit der harten Arbeit auf dem Platz haben ihn schon in kurzer Zeit zu einem Publikumsliebling werden lassen: Nico Schlotterbeck. Der Funke springt häufig vom Rasen auf die Ränge um. Nach gelungenen Aktionen feiert sich der frühere Freiburger und heizt häufig mit großen Augen und hoch gereckter Faust das Publikum im SIGNAL IDUNA PARK an. Genau wegen dieser Emotionen wurde Nico geholt.
Er soll, ähnlich wie früher der heutige Sportdirektor Sebastian Kehl als Dortmunder Kapitän, als emotionale Führungsfigur das Spiel der Borussia prägen. Kein Wunder, dass sich Sebastian Kehl bei der Verpflichtung des Nationalspielers auch in seine eigene Zeit auf dem Rasen zurückversetzt fühlte: „Nicos Weg erinnert mich an meinen eigenen, denn auch ich kam als junger Nationalspieler in seinem Alter aus Freiburg zum BVB.“
Und ebenfalls wie früher Sebastian Kehl ist Nico ein wichtiger Bestandteil des Dortmunder Aufbauspiels. Zwar ist Nico kein Mittelfeldspieler, wie „Kehli“ es war, doch auch von der Innenverteidiger-Position gestaltet er das Dortmunder Aufbauspiel. Dabei traut sich Nico auch, Zweikämpfe in gefährlichen Zonen vor dem eigenen Tor zu führen. Hat er den Ball, lockt er die gegnerischen Stürmer und zieht sie so auf sich. Das schafft dann wieder mehr Platz für seine Mitspieler. Meistens geht das gut – jedoch nicht immer. Dann wird es natürlich sofort sehr brenzlig.
Dass er gerne mal etwas wagt, gibt er gerne zu: Sein teils riskantes Spiel sei sicher ein „schmaler Grat. Ich bin ein Spieler, der manchmal sehr ins Risiko geht, und dann kommen immer noch ein paar Momente dazu, in denen ich Konzentrationsprobleme habe – wie zuletzt in der Nationalmannschaft.“ Doch Bundestrainer Hansi Flick nahm Nico in Schutz: „Auch wenn ein Fehler passiert, macht er einfach weiter. Das sind die Dinge, die wir brauchen“, so Flick.
Übrigens ist Schlotterbeck einer von nur zwei Borussen, die in allen bisherigen 15 Saisonspielen bis zur Winterpause in der Bundesliga in der Startelf standen. Der andere ist Jude Bellingham. Dieser Fakt ist eine weitere Parallele zur Karriere von Sebastian Kehl: Auch der einstige defensive Mittelfeldspieler war sofort nach seinem Wechsel von Freiburg zum BVB Stammspieler. Es hätte wohl kein Borusse etwas dagegen, wenn Nico in einigen Jahren wie Kehl für eine lange und erfolgreiche Zeit in Dortmund steht.