So entsteht ein Interview – Manuel Akanji bei Borussini

Für jede Borussini-Ausgabe treffen wir uns mit einem Spieler oder einem Verantwortlichen des BVB zum Interview. Was sich meistens wie ein lockeres Gespräch liest, bedarf jeder Menge Vorarbeit. Denn im Interview will man mit dem Spieler zum Beispiel nicht nur über ein bestimmtes Spiel reden, wie es im Fernsehen bei den Live-Interviews üblich ist. Vielmehr geht es darum, den Spieler im Ganzen zu beleuchten. Dabei versuchen wir also auch auf seinen Lebenslauf einzugehen. Und wir wollen auch wissen, was unser Interviewpartner neben dem Fußball sonst noch so für Hobbys hat.

Um das Ganze an einem praktischen Beispiel zu erklären, können wir uns das Interview mit Manuel Akanji einmal ansehen, das in der zweiten Ausgabe von Borussini erschienen ist. Manuel ist erst in der Winterpause zum BVB gekommen und war zudem in Deutschland noch relativ unbekannt. Wir wollten also versuchen, den Spieler an sich vorzustellen, seinen Weg auf den Profirasen zu beleuchten und dabei natürlich auch rausfinden, warum er sich für einen Wechsel zum BVB entschieden hat.

Diese Fragen standen also schnell für uns fest. Um aber auch etwas Persönliches über ihn zu erfahren, haben wir im Vorfeld viele Texte über den jungen Schweizer gelesen und auch seine eigenen Social-Media-Kanäle genauer unter die Lupe genommen. So wollten wir herausfinden, über welche Themen wir noch mit Manu reden könnten. Und was dabei spannend oder auch lustig sein könnte.

Auf seinem Instagram-Account haben wir dann gesehen, dass der Schweizer gut mit Breel Embolo befreundet ist, der mittlerweile bei Schalke 04 spielt. Und schon hatten wir unsere erste Frage. „Dein guter Freund Breel Embolo spielt für Schalke 04. Seid ihr immer noch Freunde?“, lautete unsere erste Frage, die wir natürlich mit einem kleinen Schmunzeln gestellt haben. Auch Manu konnte darüber lachen und uns versichern, dass die unterschiedlichen Trikotfarben keinen Keil zwischen ihre Freundschaft getrieben haben.

In einem früheren Interview haben wir zudem gelesen, dass Manu selbst eigentlich nie damit gerechnet hat, Fußballprofi zu werden. Da ist es natürlich spannend, warum er es nicht geglaubt hat und vor allem, weshalb es am Ende doch geklappt hat. So fallen einem nach und nach immer mehr Fragen ein. Am Ende gilt es diese dann in eine vernünftige Reihenfolge zu bringen. Am besten kann man das Interview nach Themenfeldern sortieren. Bei Manu waren das grob sein Wechsel, sein Weg zu den Profis, seine Hobbys und seine Ziel mit dem BVB.

Beim Interview sollte man sich aber nicht zu streng an seinen Fragenkatalog halten. Denn natürlich kann der Interviewpartner immer mal Antworten geben, die zu weiteren Fragen einladen. Und um sich auch wirklich auf das Gespräch konzentrieren zu können, nimmt man das Ganze am besten als Tonspur auf. Dann kann man es nachher in Ruhe abtippen und muss während des Interviews nicht mitschreiben.

Wir haben Euch das Interview mit Manu hier auch noch angehangen. Denn mit Sicherheit wollt Ihr jetzt auch wissen, wie es denn geworden ist. Viel Spaß

Das Interview

Dein guter Freund Breel Embolo spielt für Schalke. Seid ihr immer noch Freunde?

(Lacht) Ja klar! Die Frage höre ich immer wieder. Aber so eine Rivalität bringt uns natürlich nicht auseinander.

Wie hat er reagiert, als er von Deinem Wechsel gehört hat?

Er hat sich sehr gefreut. Ich war auch schon einmal bei ihm. Es ist schön, dass wir jetzt mehr Zeit haben, gemeinsam etwas zu unternehmen.

Du hattest viele Angebote. Warum ist es der BVB geworden?

Weil ich mit dem Verein gesprochen habe und mich hier am wohlsten gefühlt habe. Außerdem habe ich die Möglichkeit gesehen, hier zu spielen. Deswegen denke ich, dass es die richtige Entscheidung war.

Hattest Du mit Roman Bürki Kontakt, bevor Du Dich entschieden hast?

Ja ein bisschen. Wir haben zusammen geschrieben, bevor ich hierhin gekommen bin. Er hat mir zu Beginn auch viel gezeigt und ich kann jederzeit auf ihn zukommen, wenn ich Fragen habe. Das ist wirklich super.

Du hast mal gesagt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine Profikarriere einschlagen könnte.“ Warum?

In den Junioren-Jahren waren es eigentlich immer andere, die besser als ich waren. Ich hab Fußball immer nur gespielt, weil es mir Spaß gemacht hat. Ich habe nie gedacht, dass ich es so weit bringen könnte. Aber so mit 17, 18 habe ich gemerkt, dass ich gut bin und habe immer härter gearbeitet. Und jetzt bin ich einfach froh, dass ich es bis hierhin geschafft habe.

Was ist wichtig auf dem Weg zum Profi?

Arbeit ist sicherlich wichtig, aber auch ein gutes Umfeld. Man braucht Menschen, die einen immer unterstützen und einem vor allem auch die Wahrheit sagen.

Du hast es mit der Unterstützung bis zum Profi gebracht. Demnächst werden viele BVB-Fans Deinen Namen auf dem Rücken tragen. Wen hattest Du in deiner Kindheit auf Deinem Trikot?

Ganz früher war mein größter Held Raul von Real Madrid. Er hat mich immer beeindruckt und sehr viele Tore geschossen – aber jetzt bin ich Verteidiger (lacht). Aber das macht mir natürlich auch jede Menge Spaß.

Fußball ist natürlich nicht alles in Deinem Leben. Was machst Du gern in deiner Freizeit?

Ich verbringe viel Zeit mit meiner Freundin. Ab und zu spiele ich auch Play Station mit meinen Freunden. Jetzt habe ich natürlich nicht mehr so viel Zeit, etwas mit meinen Schweizer Freunden zu machen. Aber ich werde mich mal umschauen, was man in Dortmund so machen kann.

Wie hältst Du Kontakt mit Deinen Freunden?

Per WhatsApp und auch über Instagram. Wir schicken uns immer mal wieder witzige Bilder zu.

Welche Musik läuft über Deine Lautsprecher?

Meistens Hip-Hop, aber auch nigerianische Musik?

Schweizer Hip-Hop?

(lacht) Der gefällt mir eher nicht so. Ich höre viel amerikanische Musik.

Hast Du ein Haustier?

Nein. Bei meinen Eltern hatten wir zwei Katzen. Aber jetzt habe ich keine Haustiere mehr.

Zum Schluss nochmal Fußball:

Was sind Deine Ziele in den kommenden Monaten mit dem BVB?

Ich denke, ich bin auf jeden Fall erstmal gut hier angekommen. Und jetzt freue ich mich auf meinen ersten Einsatz und werde natürlich hart dafür arbeiten. Dann hoffe ich, dass ich so viele Spielminuten wie möglich bekomme. Und im Sommer freu‘ ich mich natürlich auch auf die WM mit der Schweizer Nationalmannschaft. Das ist auch ein großes Ziel.

Und wie sehr freust Du Dich, das erste Mal vor der Südtribüne aufzulaufen?

Ich hab sie ja schon einmal live miterleben können gegen Wolfsburg. Und man hat mir gesagt, dass es normalerweise sogar noch lauter ist. Aber für mich war die Stimmung schon unglaublich und ich freue mich sehr, selbst dort zu stehen.

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